2023 war ein arbeitsreiches Jahr für dich: eine Jubiläumsshow mit Doro in Düsseldorf, ein neues Album mit deiner Band und einen neuen Solosong hast du im August 2023 veröffentlicht. Erzähl doch ein wenig über deine Projekte und was wir 2024 von dir erwarten können.
Ich bin der Typ Mensch, der gerne beschäftigt ist. Wenn mir kreative Ideen kommen, setze ich sie so schnell wie möglich um. Aber ich muss dafür immer eine Art Ordnung schaffen. Bei meiner Solo-Single („Where/There“) zum Beispiel, die im Sommer 2023 herauskam. Zur gleichen Zeit arbeitete ich schon ziemlich intensiv am „The Cards“-Album, musste aber meiner Single den Vorrang geben, einfach weil sie eine so wichtige, persönliche Botschaft für mich war. Ich wusste, dass es gut wäre, diese beiden Projekte aufzuteilen und die Single herauszubringen, bevor ich wieder voll im „Cards-Modus“ war.
Ich versuche einfach, die Dinge in der richtigen Reihenfolge zu halten, damit sie nicht miteinander in Konflikt geraten. Wenn das passiert, ist es, als hätte ich verschiedene Kapitel in meinem Leben und all diese Ideen haben mit persönlichen Erfahrungen zu tun. Tatsächlich haben Paul und ich gerade über einen neuen Song gesprochen. Paul hat mir in Oxford ein wirklich cooles Riff gezeigt und ich sagte: „Okay, Scheiße, ich glaube, wir haben jetzt angefangen, unser nächstes Album zu schreiben.“ Wenn wir also im Mai 2024 unsere Gigs in den Niederlanden bestreiten, dann werden wir uns auch im Studio treffen und hoffentlich mit den Aufnahmen für das nächste Album beginnen.
Du kommst aus New York City und lebst jetzt in Den Haag. Wie kam es zu dem Umzug und gibt es einen Unterschied zwischen den Musikszenen der beiden Städte?
Nun, wie bei vielen Leuten, die ins Ausland gehen, dreht sich alles um die Liebe. Wenn du die richtige Person triffst, ziehst du für sie wahrscheinlich auch nach Sibirien. Es war für mich eine Selbstverständlichkeit, meinem Herzen zu folgen.
Ich bin in New York City aufgewachsen, was sehr brutal war. Es ist eine gnadenlose Musikszene. Sie ist intensiv und es ist so viel los. In gewisser Weise ist es eine großartige Schule, um zu lernen, wie man ein Musiker wird. Ich glaube, es ist wie man sagt: Wenn du es dort schaffst, kannst du es überall schaffen.
New York hat mir ein sehr dickes Fell gegeben, damit ich in die Welt hinausgehen und einfach ich selbst sein kann, wo immer ich bin. Ich glaube, das ist in den Niederlanden ganz gut angekommen. Ich dachte, als ich in die Niederlande kam, würde ich viel in Amsterdam sein, weil es die große Stadt ist. Aber ich habe dort nur ein paar mal gespielt. Den Haag ist einfach großartig. Ich habe dort so viele tolle Musiker kennengelernt und ich bin wirklich froh, Teil dieser Szene zu sein.
Du hast erwähnt, dass es in New York sehr hart war. Gab es da einen Moment, in dem du dachtest: „Ok, vielleicht ist Musik nichts für mich und ich muss etwas anderes machen?“
Ehrlich gesagt, nie. Ich dachte nur: „Ok, du schlägst mich nieder und ich stehe wieder auf“, jedes einzelne Mal, egal was passiert. Es ist die Art Stadt, in der man das tun kann. NYC ist so breit gefächert und es gibt so viele Orte, an denen man spielen und sich aufhalten kann.
Letzten Endes liegt einem die Musik im Blut. Ich kann nicht ohne sie sein. Sie ist der beste Freund und die schönste Ausdrucksmöglichkeit, die ich mir je im Leben erhoffen konnte.