SAVATAGE 2025
Oberhausen, Turbinenhalle

„Savatage sind zurück – und stärker als je zuvor“
Oberhausen, Deutschland – 14. Juni 2025

Das letzte Mal, dass Savatage in Deutschland auftrat, war beim legendären Wacken Open Air 2015 – ein historisches Konzert mit Jon Oliva und Zak Stevens am Gesang, gefolgt von einer Doppel-Performance mit dem Trans-Siberian Orchestra. Viele Fans hofften damals auf ein neues Album oder eine Tour. Doch danach: Stille.

Der plötzliche Tod von Paul O’Neill 2017 schien das Schicksal der Band endgültig zu besiegeln. Aber es regte sich wieder etwas: Gitarrist Chris Caffery sprach von neuem Material, Jon Oliva von Song-Ideen für mehrere Alben. Und 2024 kam die offizielle Ankündigung – Savatage würde zurückkehren: erst Südamerika, dann Europa. Ein Wermutstropfen blieb: Jon Oliva fehlte aus gesundheitlichen Gründen. Die Band besteht nun aus Zak Stevens (Gesang), Chris Caffery und Al Pitrelli (Gitarre), Johnny Middleton (Bass), Jeff Plate (Schlagzeug) und zwei Keyboardern. Die Tour startete im April 2025 – und war ein voller Erfolg.

Am 14. Juni dann der erste Headliner-Auftritt in Europa seit über 20 Jahren: Turbinenhalle Oberhausen, ausverkauft. Ich war einer der 3.500 Fans, die an diesem heißen, schwülen Abend dabei waren. Überall Savatage-Shirts, Battlevests, gespannte Gesichter. Die Stimmung: elektrisiert.

Um 21:10 Uhr verdunkelte sich der Saal – und Savatage legte los. „Jesus Saves“, „Sirens“ – der Saal kochte. Luftgitarren, Fäuste, Schreie – pures Metal-Feuer. Das zweistündige Set umfasste 22 Songs aus fast allen Alben. Highlights: selten gespielte Perlen wie „Starlight“, „Strange Wings“ oder „I Am“. Besonders viele Songs stammten von „Dead Winter Dead“ und „The Wake of Magellan“, mit komplexen Gesangsarrangements, die das Publikum laut mitsang. Instrumentale Stücke wie „The Storm“ und „Mozart and Madness“ glänzten, ebenso wie das präzise Zusammenspiel der Band. Die Chemie zwischen Band und Fans war unglaublich – Oberhausen verwandelte sich in ein Metal-Paradies. Gerade als das Publikum dachte, es könnte kaum intensiver werden, wurden sie eines Besseren belehrt: „Gutter Ballet“ setzte ein – und der Saal explodierte. Die eindringlichen Keyboardklänge, die ikonischen Riffs und die verblüffend originalgetreuen Soli von Caffery vereinten Kraft und Eleganz auf perfekte Weise. Keine Zeit zum Durchatmen: „Edge of Thorns“ folgte nahtlos, und erneut brüllten die 3.500 Savatage-Fans jede Zeile mit – vereint in ihrer gemeinsamen Leidenschaft.

Dann folgte der emotionalste Moment des Abends: Auf der Videoleinwand erschien Jon Oliva am Klavier und spielte den ersten Teil von „Believe“. Der Saal versank in einem kollektiven Trancezustand – Stimmen versagten, Tränen mischten sich mit dem Schweiß der Begeisterung. Als hätte die Show nicht schon genug Legendenstatus erreicht, folgte während des Solos die nächste Gänsehaut-Überraschung: Archivaufnahmen von Criss Oliva flimmerten über die Leinwand. Für einen Augenblick schien die Zeit stillzustehen. Das war das Herz von Savatage in seiner reinsten Form – und die Hoffnung, dass diese Band weiterlebt und weiter schlägt, wurde mit diesem Moment neu entfacht. 

„Einen Bruder verloren, seine Stimme noch immer präsent.“

Zum Abschluss: „Hall of the Mountain King“ – pure Ekstase. Dann „Power of the Night“ als Zugabe. Als die Lichter angingen, stürmten alle zum Merch-Stand – T-Shirts waren in Minuten ausverkauft. Keiner wollte diesen Abend gehen lassen.

Savatage haben bewiesen: Diese Band ist nicht tot. Und wird es nie sein. Ihr Vermächtnis lebt – stärker denn je.

>> Dieser Text wurde von MP-Redakteur Felipe verfasst <<