Rezension aus Ausgabe 8 - Bikini Beach

BIKINI BEACH - CURSED

Verflucht ist dieses Album wirklich nicht. BIKINI BEACH setzen mit ihrem neuen Album auf Kontraste. CURSED ist bereits das siebte Album der Grenzgänger vom Bodensee.

„Seit 2020 ist alles wie verflucht“, erklärt die Band den Albumtitel. „Als wir im Studio waren, um unser fünftes Album „Atoll“ aufzunehmen, begann gerade die Corona-Pandemie. Sie überschattete nicht nur die Veröffentlichung und die anstehenden Touren, sondern brachte auch viel Unheil, Angst und Chaos mit sich. Keine zwei Jahre später brach der Krieg in Europa aus, der immer noch andauert. Was für eine Scheiße kommt da noch auf uns zu?“

Für den Mix konnte die Band einen echten Fachmann gewinnen: Ärzte-Bassist Rodrigo „Rod“ Gonzales. Er hatte die bereits erschienene Single gemischt und alle Wünsche perfekt umgesetzt. Das farbenfrohe Cover-Artwork hat Bassistin Lotti selber gestaltet. Es ist eine Anlehnung an die Wissenschaftlerin und Künstlerin Maria Sibylla Merian, die Insekten und Pflanzen studiert hat. Den Kontrast zwischen einer schönen „Illustration“ und einem etwas als eher „eklig“ betitelten Insekt fand die Band als sehr passend.

Das Album beginnt mit dem nur 53 Sekunden langen Intro „Birth of the Curse“. Natürlich muss erst einmal „verflucht“ werden, bevor es richtig losgehen kann. Aber schon hier wird klar, wohin die Reise geht. Ein schwerer 70ies Vibe wabert durch die heraufbeschworenen Rauchschwaden und setzt sich im titelgebenden Song „Cursed“ fort. Es wirkt wie eine Beschwörungszeremonie. Und schon landet man bei „Last Words“, das vor allem durch seine starke Basslinie und den rauchigen Gitarrenpart besticht. Spätestens bei „I Feel“ wippt der eine oder andere Fuß mit. Richtig zur Sache geht es mit den Songs „Family“ und „Liar Liar“. Der Titel „Until You Die“ löst ein Klingeln ganz hinten im Kopf aus. Das Intro ist eine abgewandelte Version des Intro-Songs von Pulp Fiction. Etwas „ruhiger“ und psychedelischer geht es mit „Blue“ und „Miles From My Mind“ weiter. Der Pulp-Fiction-Vibe setzt sich mit „Beg For Mercy“ fort. Den Abschluss bildet das musikalisch vielschichtige „Cursed Century“. Hier treffen viele verschiedene Stile aufeinander und wirken deutlich nachdenklicher als der Rest des Albums.

Die Vinyl-Platte ist bei La Pochette Records in drei Vinyl Varianten erschienen: Cursed Amber, Purple Nightmare und im klassischen Schwarz.