INTERVIEW aus Ausgabe Nr. 08 - SIMON MARCHNER

© Simon Marchner
© Simon Marchner

Einer der heimlichen Superstars der deutschen Gig-Poster-Szene ist zweifellos der in München lebende SIMON MARCHNER. Seine Arbeiten sind so zeitlos und erfolgreich wie seine Kundschaft. Dazu zählen u. a. die Rolling Stones, die Foo Fighters, die Queens Of The Stone Age, um nur einige zu nennen. Wir haben mit ihm über seine Leidenschaft für den Siebdruck gesprochen, den Einsatz von K.I. in der Gestalterwelt und wie das Konzertplakat wieder zum Must-Have im Merchandising geworden ist.

Bitte erzähl uns etwas über dich und deinen bisherigen Werdegang.

Ich bin vor ca. 12 Jahren nach München gezogen und habe dort Grafikdesign studiert. Ursprünglich komme ich aus Oberbayern und habe mich schon immer für Musik interessiert. Und für Kunst in dem Sinne, dass ich früher gerne gezeichnet habe. Ich war jetzt nicht so der Kunsthistoriker oder so. (lacht) Später habe ich mich viel mit Motiven aus der Skateboardszene befasst. Das ging natürlich einher mit Musik und befreundeten Bands. Für die habe ich dann T-Shirts und Cover Artworks gemacht. So kam der Gedanke, Grafikdesign an der Uni in München zu studieren. Dabei hatte ich die Möglichkeit in einer Siebdruckwerkstatt zu arbeiten. Da die Musikszene in München nicht gerade groß ist, wenn man es zum Beispiel mit Berlin vergleicht, war es nicht schwer, einen Fuß in die Tür zu bekommen. Dann nahm alles seinen Lauf und ich fing an, Plakate für Bands zu gestalten und selber zu produzieren.

Hast du deinen Stil erst entwickeln müssen oder warst du schon immer eher minimalistisch veranlagt?

Ich habe ein paar Vorbilder, die mich beeinflusst haben. Einer ist zum Beispiel Jason Munn. Den kennt vielleicht nicht jeder auf Anhieb, aber er hat von Anfang an minimalistische Plakate gemacht. Natürlich auch für die Bands, die ich immer gehört habe. Später kamen natürlich andere Einflüsse und andere Grafiker dazu. Dabei mochte ich es immer lieber, wenn es ein bisschen geordnet war, nicht so frei und total durcheinander oder zu viel. Sondern eher ein zentrales Motiv, gerne in einem Raster irgendwie geordnet.

Also bist du in der letzten Zeit dabei geblieben und wirst für diesen Stil explizit gebucht.

Ja, genau. Natürlich gibt es auch mal Aufträge bei denen man seine Comfort Zone verlässt. Aber das hält sich in Grenzen.

Haben dich Bands selbst direkt kontaktiert oder läuft das grundsätzlich über das Management?

Ich schaue immer, wenn Bands neue Tourdaten ankündigen, ob das zu mir passt und ich die Poster gut verkaufen kann. Das beruht meistens auf Gegenseitigkeit. Oft haben Bands das gleiche Management und empfehlen mich weiter. Auch in dem Sinne, dass die Poster am Ende bei den Fans gut ankommen.

Das komplette Interview findet Ihr im Heft Nr. 08