Selten hat eine Stimme eine musikalische Ära so geprägt wie die des ehemaligen Frontmanns der finnischen Rockband HIM. Ville Valo kehrte 2020 auf die Bühne zurück, nachdem sich seine Band 2017 aufgelöst hatte.
Die Pandemie verzögerte die Arbeit an seinem ersten Soloalbum und dessen Veröffentlichung. Heute sagt er, dass er die Zeit gut genutzt hat und alle Songs selbst aufgenommen hat. Noch heute erkennen viele sofort seine unverwechselbare Stimme. Die Zeit mit seiner ehemaligen Band hat ihn sehr geprägt und diese Erfahrungen hat er in sein Soloalbum einfließen lassen. Mit seinen ehemaligen Bandkollegen versteht er sich bis heute gut. Mit dem Keyborder betreibt er sogar eine vegane Pizzeria.
Im Januar 2023 erschien sein Debütalbum „Neon Noir“, dem 2024 eine Tournee durch Europa und die USA folgte. Das Album kann man als Selbstfindung bezeichnen. Natürlich ist es nicht einfach, plötzlich „alleine“ Songs zu schreiben und diese von Anfang an zu gestalten. Das hört man dem Album auch an. Seine Handschrift, die viele von den sehr erfolgreichen Songs von HIM kennen, ist definitiv vorhanden. Mit „Echocolate Your Love“ lässt er soundtechnisch alte Erinnerungen wieder aufleben. „Run Away From The Sun“ zeigt erstmals seine sanfte Seite. Hier hat er einen etwas zerbrechlicheren Song geschaffen. Doch der eigentliche Ohrwurm des Albums, der deutlich zeigt, was Ville als Songwriter noch drauf hat, folgt mit dem Titelsong „Neon Noir“. Diesem Song hat er einfach seinen HIM-Stempel aufgedrückt, auch weil er hier wieder mit seiner typischen tiefen Stimme arbeitet. Mit „Loveletting“ geht er wieder etwas mehr in Richtung New Wave und Melancholie. Mit „The Foreverlost“ wechselt er zu einem schnelleren und rockigeren Sound. Die folgenden Tracks führen den Hörer weiter auf eine stilistische und musikalische Reise. Dabei stechen „Salute The Sanguine“ und „Saturnine Saturnalia“ hervor. Der Closer „Vertigo Eyes“ des Albums ist auch des experimentellste und fasst alle Stile in einem Song zusammen.
