
Weite, Endlosigkeit, Unendlichkeit, Fläche, Raum, Abstand, Entfernung, Ferne. Wie auch immer man diesen Begriff definieren mag. WEITE ist eine Band, von der die Mitglieder am Anfang nicht wussten, dass sie einmal eine sein würde. Obwohl einige Mitglieder schon auf den größten Bühnen der Welt gestanden haben, haben sie ihren Sinn für die einfachen Dinge nicht verloren. Sich ausschließlich auf das Schreiben von Musik zu konzentrieren und dies gemeinsam ohne Druck von außen umzusetzen. Wir haben mit Ingwer und Ben über ihr zweites Album gesprochen, das am 22. November 2024 erscheinen wird.
Was wollt ihr mit der Band und diesem Album? Habt ihr ein bestimmtes Ziel oder ist es eher ein weiteres Ventil für eure musikalischen Künste? Ihr seid ja teilweise auch in anderen Bands aktiv.
Ingwer: Es gibt in dem Sinne kein konkretes Ziel, welches wir erreichen wollen. Der Weg ist das Ziel, wie man so schön sagt. Wir genießen es in erster Linie, gemeinsam zu musizieren und das frei von jeglichen Erwartungen. Ein Ventil ist es von daher mit Sicherheit. Und es ist schön, sich dabei treiben zu lassen und diverse Ideen auszutauschen. Außerdem teilen wir unsere Musik gerne mit den Leuten, die es interessiert. Unser neues Album „Oase“ ist ein weiterer Abschnitt auf diesem Weg. Und wir arbeiten bereits an neuem Material. Es ist dabei komplett offen, in welche Richtung sich das Ganze entwickelt. Das ist es, was es für uns spannend macht
Beschreibt euer neues Album mit fünf Begriffen, die euch spontan einfallen.
Ben: ehrgeizig, episch, vielfältig…
Ingwer: verspielt, intuitiv, verträumt, optimistisch
War für euch von Anfang an klar, dass ihr das Album auf Platte pressen werdet? Legt ihr großen Wert darauf?
Ben: Da wir alle Fans von Vinyl und klassischem Progressive Rock sind, lag es auf der Hand, dass unsere gesamte Musik auf Vinyl erscheinen würde. Außerdem ist es das, was die Fans dieses Genres erwarten. Es ist uns wichtig, dass wir ein schönes Gesamtpaket liefern, das auch ein tolles Artwork enthält. Dies ist das zweite Mal, dass wir mit der schwedischen Illustratorin Sofia Hjortberg zusammenarbeiten. Und wir sind wieder mal sehr zufrieden mit dem Ergebnis.
Wie ist euer Verhältnis zur Musik? Was hat euch dazu bewogen, das Ganze professionell anzugehen?
Ben: Ich bin der einzige in der Band, der nicht hauptberuflich Musik macht. Aber für mich war es immer mehr als nur ein Hobby. Eigentlich bedeutet sie mir alles, seit ich 11 oder 12 Jahre alt bin und angefangen habe, Gitarre zu spielen. Es war immer meine Leidenschaft.
Ingwer: Musik zu machen und auch zu hören ist eine Tätigkeit, die in mir am ehesten einen Zustand völliger Gegenwärtigkeit hervorrufen kann. Das empfinde ich als unglaublich angenehm. Insbesondere das Musizieren mit anderen Leuten kann eine Quelle großer Freude sein, da es sehr viel Spaß macht, auf diese nonverbale Art und Weise miteinander zu kommunizieren. Das Ganze professionell anzugehen, entstand letzten Endes nur aus dem Wunsch, dieser Tätigkeit so oft und so intensiv wie möglich nachgehen zu können.
Als ihr angefangen habt, zusammen Musik zu machen, wusstet ihr da schon, dass ihr euch gut versteht bzw. dass ihr das Gleiche wollt?
Ingwer: Nick, Mike und ich haben in den Monaten vor den Aufnahmen unseres ersten Albums “Assemblage” sehr intensiv an der Live-Umsetzung von Nick’s Solo Projekt “Delving” gearbeitet. Ende 2021 musste der Großteil der geplanten Europa Tour Covid bedingt verschoben werden. Da die Situation im Februar 2022 leider nicht besser war, musste die Tour komplett ins Wasser fallen. Wir haben während der Proben viel gejammt und die Chemie zwischen uns war hervorragend. Ich habe den anderen vorgeschlagen, in der neu gewonnenen Zeit Musik zu schreiben und aufzunehmen. Ohne dass es eine konkrete Vorstellung davon gab, in welche Richtung es gehen sollte. Mike hatte kurz zuvor Ben kennengelernt und ihn mit ins Boot geholt. Es war zunächst eher als ein Experiment gedacht, in zehn Tagen ein Album zu schreiben und aufzunehmen. Mit Sicherheit eine Herausforderung. Aber uns hat das Ergebnis im Nachhinein so gut gefallen, dass wir den Entschluss gefasst haben, daraus eine Band zu gründen.
Das komplette Interview findet Ihr im Heft Nr. 07